Interview zur Innovationsfähigkeit von Unternehmen

Interview zur Innovationsfähigkeit von Unternehmen

ELTEBA: Innovativ werden durch offen gelebte Fehlerkultur

ELTEBA schwört auf eine offene Fehlerkultur für die Erlangung einer hohen Innovationsfähigkeit. Anderen Unternehmen rät der Elektrotechnikhersteller, kreative Freiräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen.

Seit mehr als 50 Jahren beschäftigt sich die ELTEBA Elektrotechnik-Elektrobau GmbH & Co. KG mit elektrotechnischen Lösungen für die Automatisierungstechnik. Über 120 Mitarbeitende befassen sich mit der Konzeptionierung, Programmierung, dem Schaltanlagenbau, der Inbetriebnahme und der Montage – auch entsprechend internationaler Normen wie UL und CSA mit eigener Zertifizierung. Im Interview sprechen die beiden Geschäftsführer Herr Dipl.-Kfm. Guido Randerath sowie Herr Dipl.-Ing. Christoph Speis über Schlüsselfaktoren für eine hohe Innovationsfähigkeit.

Umfassende Unterstützung der Kunden und die Erarbeitung wirtschaftlicher Lösungen stehen für ELTEBA dabei im Vordergrund. Nach eigenen oder vorgegebenen Plänen werden die Schaltanlagen in der Fertigung auf mehr als 3.000 Quadratmetern hergestellt. Im Bereich der flexiblen Serienfertigung ist das Heinsberger Unter-nehmen in der Lage, Ideen vom Engineering über die Nullserie bis zur Serienproduktion in kürzester Zeit umzusetzen.

Was macht Sie als innovatives Unternehmen aus?

Randerath: ELTEBA kombiniert interne Digitalisierung mit kundenorientierter Innovation. Neben der ständigen Optimierung unserer internen Abläufe und Fertigungsprozesse liegt unser Fokus auf der Entwicklung maßgeschneiderter Steuerungslösungen.

Beschreiben Sie einen Innovationsprozess und eine aktuelle Innovation.

Speis: Ein zentraler Innovationsprozess ist die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, bei der wir ihre Anforderungen detailliert analysieren. Nach intensiven Beratungen und Planungsphasen entwickeln wir Lösungen und nutzen moderne Simulationstechnologien, um Steuerungen bereits vorab zu testen und zu optimieren. Eine unserer aktuellen Innovationen ist der Einsatz von Fernwartung und Simulation. Diese Technologien ermöglichen uns, komplette Anlagen weltweit in Betrieb zu nehmen, ohne dass unser hochqualifiziertes Personal vor Ort sein muss. Dadurch minimieren wir Inbetriebnahmeaufwände und beschleunigen die Verfügbarkeit der Anlagen.

Welche Rahmenbedingungen erachten Sie als besonders wichtig, um Ihre Innovationsfähigkeit entfalten zu können?

Speis: Um unsere Innovationsfähigkeit optimal zu entfalten, setzen wir auf mehrere zentrale Rahmen-bedingungen. Die kontinuierliche Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die intensive, abteilungsübergreifende Zusammenarbeit sind feste Bestandteile unserer Unternehmens-philosophie.

Randerath: Unsere Offenheit und die Förderung einer positiven Fehlerkultur schaffen ein Umfeld, in dem Kreativität und Innovation gedeihen können. Fehler betrachten wir als Chance zur Weiterentwicklung, was uns hilft, neue Ansätze mutig zu testen und rasch zu lernen. Zudem setzen wir auf modernste Technologien und pflegen eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, um maßgeschneiderte und zukunftssichere Lösungen zu entwickeln.

Wie betrachten Sie Kooperationsmodelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie zwischen zwei Unternehmen? Welche Erfahrungen haben Sie mit verschiedenen Kooperationsmodellen gemacht?

Speis: Kooperationsmodelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Unternehmen sind für ELTEBA essenziell. Durch Partnerschaften mit Hochschulen integrieren wir neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in unsere Projekte, insbesondere in der Digitalisierung und in Automatisierungslösungen. Die Zusammenarbeit mit führenden Technologieanbietern, wie unserer Partnerschaft mit Siemens, ermöglicht es uns, maßgeschneiderte Lösungen auf höchstem Niveau anzubieten. Diese Kooperationen fördern Innovation und Effizienz.

Randerath: Wir haben festgestellt, dass klare Kommunikation und gemeinsame Ziele für den Erfolg dieser Partnerschaften entscheidend sind, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was würden Sie Geschäftsführern raten, die erstmalig Innovationsprozesse in Ihren Unternehmen anstoßen möchten?

Randerath: Geschäftsführern, die erstmals Innovationsprozesse anstoßen möchten, rate ich, eine offene Lern- und Fehlerkultur zu schaffen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten ermutigt werden, Ideen einzubringen, ohne Angst vor Fehlern zu haben. Gleichzeitig ist es wichtig, interne Strukturen zu schaffen, die kreative Freiräume bieten. Weiterbildung und Marktanalysen helfen, Innovationen voranzutreiben.

Speis: Außerdem sollten Innovationsprozesse eng mit Kundenbedürfnissen verknüpft und interdisziplinär angegangen werden. Schließlich können Partnerschaften mit anderen Unternehmen und der Wissenschaft wertvolle Impulse liefern. 

Quelle:
Erschienen auf der Website des Innovation Valley Garzweiler:
ELTEBA - Innovation Valley Garzweiler